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Lebensstil statt Lebensalter

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Berlin - Der demographische Wandel, die immer älter werdenden Mieter werden zur Herausforderung für die Wohnungswirtschaft. Oft leben sie seit Jahrzehnten in ein und derselben Wohnung, und wollen trotz erster körperlicher Einschränkungen in den eigenen vier Wänden bleiben. Für Vermieter gelten sie als pflegeleicht und pünktlich zahlende „gute Mieter“. Bereits heute ist in der Bundesrepublik jeder dritte Haushalt ein Rentner-Haushalt, Tendenz steigend.

Einweihung  4 Musterwohnungen im „Soldiner Karree“

Im Rahmen der „Zukunftsinitiative Wohnen im Bestand“ wurden am Freitag, den 23.05. 2008 in einem Wohnkomplex im Berliner Bezirk Wedding vier altersgerecht angepasste Musterwohnungen eingeweiht. Das Berliner Büro feddersenarchitekten zeichnet als ZIWIB-Partner im Sinne des "Universal Designs", also durch eine barrierearme und generationenübergreifende Planung, für die Entwürfe der Anpassungsmaßnahmen verantwortlich. Die Ausstattung für die neuen Bäder (Villeroy & Boch), Küchen (Küchen Quelle), Leuchten (Waldmann Lichttechnik), Griffe und Armaturen (Erlau AG) bis hin zum Türdrücker haben ZIWIB-Partner der Industrie gesponsort.

Komfort + Sicherheit + Individualität

In jeder Lebensphase will man sicher, komfortabel und individuell leben - also durchaus mit Sicherheits-Features, aber nicht in Form von knallroten Haltestangen. Dagegen kann die Gestaltung solche Fragen selbstverständlich integrieren wie z. B. eine Nische in der Dusche mit eingebauter Ablagefläche, die sich auch als Sitzgelegenheit nutzen lässt. Dieses Beispiel zeigt, dass sich bereits kleinere Investitionen – selbst im unteren und mittleren Segment – lohnen und ansprechende Lösungen entstehen können.

"Lebensstil statt Lebensalter" lautet das Motto. Um auf die wachsende Individualisierung und Pluralisierung der Lebensstile - auch im Alter - einzugehen, kann der Mieter zwischen "Natur", "Kultur", "Minimal" und "Klassik" wählen. Das „Soldiner Karree“ kann die Wohnungswirtschaft als Modellprojekt ermuntern, ihren Bestand auf (künftige) Bedürfnisse einer alternden und selbst im mittleren Segment anspruchsvoller werdenden Gesellschaft anzupassen. So kann die nachhaltige Vermietbarkeit gesichert und treuen Mietern - selbst mit zunehmenden körperlichen Einschränkungen - der Verbleib in ihrer gewohnten Umgebung ermöglicht werden.

v.l.: Alexander Rychter (Geschäftsführer BfW), Angelika Steckler-Meltendorf (Regionalvorstand Johanniter Unfallhilfe), Eckhard Feddersen (feddersen architekten), Anett Ribbe (Kundenbetreuung Johanniter Unfallhilfe), Joachim Wilke (Bauherr Soldiner Karree), Hiltrud Sprungala (BFW Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Berlin Brandenburg e.V), Dr. Jochen Hucke (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung), Andreas Reidl (Initiator ZiWiB)

Foto: Michael Radig, mira Foto